Ursula Wölfel 1983

„Ihre Bücher haben eine außerordentlich lange Halbwertzeit. Einmal gelesen, wirken sie nach und werden an die nächste Generation weitergegeben. Woran das liegt? Vielleicht daran, dass Ursula Wölfel (…) eine Schriftstellerin der leisen Töne ist, eine, die sich keinen literarischen Moden unterwirft, die ihre Helden nicht wie Supermänner agieren lässt, es aber umso mehr versteht, einfache, klare und einfühlsame Geschichten zu erzählen.“
Wibke Weber (Hochschule der Medien, Stuttgart, 2002)

Lieferbare Titel

Der rote Rächer und die glücklichen Kinder

Hamburg: Carlsen Verlag, 2007, Taschenbuch Nr. 578. Mit Bildern von Bettina Wölfel.
Ab 8 Jahren

Peter lebt im Heim. In den Sommerferien möchte er seine ehemalige Lehrerin, die er Tante Agate nennt, besuchen. Er hat ihr einen Brief geschrieben, aber sie antwortet nicht. Da bricht er heimlich mit einem „ausgeliehenen“ Fahrrad zu ihr auf.
Doch Tante Agate hat schon Besuch von ihren Nichten und Neffen. Peter versteckt sich in einer Waldhütte, er wird sich rächen!

„ … ein Kinderbuchklassiker, der in einer humorvollen, zwanglosen und abenteuerlichen Weise Kindheit – besser: verschiedene Kindheiten, verschiedene Kinder und ihre Annäherung aneinander zu seinem Thema macht. (…) Eine Freundschaftsgeschichte zwischen sehr unterschiedlichen Kindern wird mit einer spannenden, oft komischen Handlung verbunden. Gerade durch diese Kombination ist die Erzählung lese-attraktiv und damit geeignet, leseungewohnte Schüler zur Lektüre zu motivieren.“
Dr. Melanie Wigbers, PH Heidelberg (in: Beiträge Jugendliteratur und Medien 57 (2005) 16, Beiheft S.214-222.) 

Fliegender Stern

Stuttgart, Wien: Thienemann, 1993. Mit Bildern von Heiner Rotfuchs;
Hamburg: Carlsen, Taschenbuch Nr. 657. Mit Bildern von Bettina Wölfel.
Ab 6 Jahren

Um endlich zu den großen Jungen zu gehören, besteht Fliegender Stern eine Mutprobe und lernt Reiten. Er bekommt ein eigenes Pferd und hofft, dass er vielleicht sogar mit auf die Büffeljagd gehen darf. Aber seit die weißen Menschen im Land sind, findet der Stamm kaum noch Büffel. Alle leiden Hunger und haben Angst vor dem Winter.
Da beschließen Fliegender Stern und Grasvogel, heimlich zu den Weißen zu reiten und herauszufinden, warum sie die Büffelherden vertrieben haben. Sie erleben ein großes Abenteuer und können ihrem Stamm Hilfe bringen.

Ursula Wölfel hat hier ein Kinderbuch geschrieben, das zeitlos ist, weil es in leicht verständlichen Worten für ein friedliches Miteinander eintritt. Dieser Kernpunkt des Buches wird immer aktuell sein und ist schon an Grundschulkinder vermittelbar. (Kundenrezension bei amazon)

Feuerschuh und Windsandale

Stuttgart, Wien: Thienemann, 1993;
Hamburg: Carlsen, Taschenbuch Nr. 390. Mit Bildern von Bettina Wölfel.
Ab 8 Jahren


„Der kleine Tim möchte am liebsten gar nicht Tim sein. Er ist nämlich viel zu dick geraten und wird von seinen Kameraden oft gehänselt. Dafür hat er aber den allerbesten Vater. Mit ihm geht Tim auf Wanderschaft und erfährt, wie groß und wunderbar die Welt ist. Doch das Schönste ist, dass Tim durch die vielen lustigen Geschichten seines Vaters von seinen törichten Wünschen geheilt wird und begreift, dass er - in der Liebe seiner Eltern geborgen- sich leisten kann, klein, dick und arm zu sein und mit den anderen über sich selbst zu lachen.“
(Begründung der Jury zum Kinderbuchpreis 1962)

 
Joschis Garten

Stuttgart, Wien: Thienemann, 2010. Mit Bildern von Bettina Wölfel. Neuausgabe.
Hamburg: Carlsen Taschenbuch Nr. 619. Mit Bildern von Bettina Wölfel.
Ab 8 Jahren

Joschi wünscht sich einen eigenen Garten, und als Herr Allemann ihm für einen Euro ein verwildertes Grundstück verkauft, ist er sehr glücklich. Die beiden haben einen richtigen Vertrag geschlossen.
Joschi beginnt Gestrüpp zu roden und Beete anzulegen, er repariert die verfallene Hütte und richtet sich in seinem Garten ein. Da kommt eines Tages der Bagger, denn für Herrn Allemann war das alles nur ein Spiel.

"Leider hat das Buch kein klassisches Happy End: Dies zeigt aber auch, dass nicht immer alles optimal ausgehen muss, man aber trotzdem etwas "mitnimmt": Joschi kann den Garten am Ende nicht behalten, hat aber neue Freunde gewonnen und das Bewusstsein, selbst etwas "erschaffen" zu haben. Das Ende lädt zum Weitererdenken und -erzählen ein."
Von Takkatukka

"Ich habe dieses Buch während meiner Schulzeit selbst gelesen. Es ist also schon eine Weile her. Doch ich erinnere mich noch sehr gut, dass es der Autorin gelungen ist eine Liebe zum Garten und zur Natur wachzurufen, der man sich nicht entziehen kann. Ganz gleich ob als Ferienlektüre oder einfach nur so als Mitbringsel, dieses Buch eignet sich für Kinder ab acht Jahren und macht die jungen Leser neugierig auf eigene Gartenabenteuer."
Christine auf www.hausgarten.net


Siebenundzwanzig Suppengeschichten

Stuttgart, Wien: Thienemann, 2010. Mit Bildern von Bettina Wölfel. Neuausgabe.
Ab 4 Jahren

Einmal wollte das Kind seine Suppe nicht essen, da hat die Mutter ihm eine Geschichte erzählt. Siebenundzwanzig kleine Geschichten und siebenundzwanzig ganzseitige Bilder erzählen von Tieren und Menschen.

„Welch wohltuender Kontrast zur schwarzen Pädagogik mit dem Suppenkaspar! 1968 erfindet Ursula Wölfel eine Mutter, die ihrem Kind Geschichten erzählt, bis die Suppe nicht mehr zu heiß ist, bis es staunend den Mund aufmacht. So schmecken Suppe und Geschichten.“
Hans ten Dornkaat, NZZ am Sonntag, 11.07.2010

Achtundzwanzig Lachgeschichten

Stuttgart, Wien: Thienemann, 2010. Mit Bildern von Bettina Wölfel. Neuausgabe.
Ab 4 Jahren

"Lustige und komische und freche und seltsame Geschichten für die Gute-Nacht. So kurz die"Einmal-" Geschichten sind, so viel steckt drin in ihnen, sie machen mutig und selbstbewusst und nach dem Vorlesen kann man ganz lange darüber nachdenken. Da beginnt eine Geschichte so: "Einmal waren drei Hühner auf der Straße, die haben da so herumgescharrt und gepickt und gegackelt und an gar nichts gedacht." oder auch so: "Einmal hat ein Schwein sich immer geärgert, wenn die Leute "Schwein" zu ihm gesagt haben." Diese Geschichten haben schon die Mütter als Kinder vorgelesen bekommen! Und daher ist ein gewisser "68er"-Geist der ab und an durchkommt, nicht zu leugnen, im Gegenteil ist das ja das Schöne, dass hier noch die Meinung drin steckt, dass eine gewisse Unordnung und Anarchie Kinderseelen stärkt. Macht Eltern und Kindern Spaß!"
Iris auf: www.kinderbuch-rezensionen.de


Die grauen und die grünen Felder

Weinheim: Beltz & Gelberg, 2004, Taschenbuch Nr. 673. Mit Bildern von Bettina Wölfel.
Ab 8 Jahren

"Ursula Wölfel, zu instinktsicher, um anmaßend zu sein, bietet den Lesern keine Wunderlösungen. Sie beschreibt nur, sachlich, genau, engagiert, aber ohne Sentimentalität. Sie macht klar, dass man nicht immer ein gutes Ende erwarten darf. Sie zeigt, wie es im Vorwort heißt, „eine Welt, die nicht immer gut ist, aber veränderbar". Das Wie zu entdecken, nimmt sie niemandem ab, aber sie fordert dazu in einer Art und Weise auf, die alte Interpretationen von „kindgemäß" zu Recht über den Haufen wirft. Ein Buch, das alle Eltern ihren Kindern vorlesen sollten und das sich Altersangaben entzieht. Wenn ein Kind im kritischen Milieu aufwächst, ist es ihm mit 6 Jahren gemäß, 10- oder 12jährige werden die Aufforderung der Texte in ihrem ganzen Umfang begreifen."
Sybil Gräfin Schönfeldt , DIE ZEIT 


Ein Haus für alle

Stuttgart, Wien: Thienemann 1993.
Ab 13 Jahren

Die Geschwister Dana und Leo verlassen 1921 ihr Elternhaus im oberösterreichischen Hochtal, um ihren Freunden ins Ruhrgebiet zu folgen. Zusammen führen sie im "Haus für alle" ein freies, selbstbestimmtes Leben. Doch der aufkommende Nationalsozialismus findet in Paul, Danas Ehemann, einen begeisterten Anhänger. Er macht Parteikarriere. Als Robbi, sein und Danas drittes Kind, geistig behindert zur Welt kommt, zerbricht die Familie. Paul, der arischen Rassenideologie verhaftet, verleugnet seinen Sohn - "lebensunwertes" Leben hat für einen Nationalsozialisten keine Existenzberechtigung. Dana und ihre Freunde müssen Robbi also nicht nur vor den Nazis, sondern auch vor dem Zugriff seines eigenen Vaters schützen. Ein gefährliches Versteckspiel beginnt.

"Nur zu leicht gerät man als Erwachsener in eine Lethargie der Verantwortungslosigkeit,
dieses Werk von Ursula Wölfel rüttelt wieder wach und zeigt die wunden Stellen, an denen auch wir immer wieder arbeiten müssen. Unsere Vergangenheit ist Gegenwart! Ich danke Frau Wölfel für dieses erstklasssige Werk das für jedes Alter geeignet ist, um die Bereitschaft zu fördern, Verantwortung zu tragen."
Kundenrezension auf amazon

Geschichten vom Morgenkind

Stuttgart, Wien: Thienemann, 2010. Mit Bildern von Bettina Wölfel. Neuausgabe.
Ab 3 Jahren

Wenn Mutter und Vater und der große Bruder noch schlafen, ist das Morgenkind schon wach. Es freut sich auf den Tag und auf alles, was es zu erleben gibt: darauf, mit der Mutter den Frühstückstisch zu decken, mit dem Opa spazieren zu gehen, Kastanien zu sammeln oder Hühner zu füttern, mit der Mutter einkaufen zu gehen… Elf Geschichten aus dem Alltag eines kleinen Kindes zum Vorlesen und mit vielen Bildern zum Betrachten.

"Wie Riesen wirken die fremden Leute im Laden. Das Kind schaut an ihnen hoch und fürchtet sich. Da nimmt es die Mutter auf den Arm und in Augenhöhe mit den anderen kann es wieder lachen. Elf kurze, wunderbar treffende Alltagsepisoden finden sich in Ursula Wölfels Buch »Geschichten vom Morgenkind« versammelt. Die großformatigen farbigen Zeichnungen von Bettina Wölfel erzählen mindestens so viel wie die Worte. Detailreich und witzig – bestens zum gemeinsamen Blättern und Entdecken geeignet."
KulturPolitik für Stuttgart und Region; Ina Hochreuther auf sur-kultur

"Die unterschiedlichen Situationen dürften sowohl Eltern als auch Kindern bekannt sein, da sie mitten aus dem Alltag gegriffen sind.
Wölfels Wortwahl ist sehr einfach gehalten und somit auch für die Kleinsten verständlich. Durch stetes Wiederholen der Begriffe prägen sich diese sehr schnell ein und vereinfachen das Lernen auf spielerische Art.
Trotz dieser einfachen Sprache steckt viel Einfühlungsvermögen in dem Erzählten. Die Autorin versetzt sich in die jeweilige Situation des Kindes, betrachtet das Leben aus seiner Sicht und nimmt dessen Gefühle hintergründig in ihre Geschichten auf.
Unterstützend dazu gibt es viele bunte Bilder, die die Aufmerksamkeit der kleinen Leser auf sich ziehen und dafür sorgen, dass der vorgelesene Text Farbe und Form bekommt."
Ada Mitsou
http://adamitsou.wordpress.com/2010/04/16/ursula-wolfel-geschichten-vom-morgenkind/ 


 Das schönste Martinslicht

Stuttgart, Wien: Gabriel, 2003. Mit Bildern von Daniele Winterhager.
Ab 4 Jahren

Martin ist sehr stolz auf seine Laterne. Tagelang hat er an ihr gebastelt und sie ist besonders schön geworden. Da trifft er beim Martinszug den kleinen Thomas, der weint, weil seine Laterne verbrannt ist. Dem Vorbild seines Namenspatrons folgend trifft Martin eine großherzige Entscheidung.

"Das ist einfach und eindringlich erzählt, ganz unprätentiös und ohne große Worte. Und gerade deshalb
wirkt die spontane Geste und auch Martins leise Trauer am Ende unverstellt und anrührend. Weil auch die “großen” Heiligen keine übermenschlichen Helden waren, sondern einfach fühlten, wo sie gebraucht wurden und was im Augenblick zu tun war, können sie für jeden Menschen Vorbild sein. So auch hier der Junge Martin. Sein Beispiel sagt dem jungen Leser mehr als großartige Wundergeschichten oder atemberaubende Legenden. Und Ursula Wölfels kurze Geschichte hat ihren Wert gerade durch die Normalität, das Unbesondere der geschilderten Tat.
Daniele Winterhagers Bilder dazu erfüllen die gleichen Ansprüche: Sie gehen zu Herzen
und sind auf den ersten Blick sympathisch durch ihre Stimmung und die einfach erscheinende Darstellung. Erst beim zweiten Blick fallen Dinge wie die perfekte Komposition, die subtil herbstliche Farbgebung, eine raffiniert die Blicke lenkende Lichtführung und die handwerklich brillante Technik ins Auge."
Bernhard Hubner
www.alliteratus.com

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